Verpackungen

An diesem Thema wird noch gearbeitet, für Hinweise, Ratschläge etc. bin ich sehr dankbar!  e-Mail  Stand: siehe ganz unten

 

Einführung

Zu den  ESPEWE-Modellen gehören auch die entsprechenden Verpackungen.  Modelle mit Verpackung haben heute durchschnittlich mindestens einen um 1/3 höheren Wert. Und die Verpackungen liefern teilweise interessante Zusatzinformationen zum Modell, wie beispielsweise die Preise.

Die Modellverpackungen haben sich im Laufe der Modellentwicklung ebenfalls „entwickelt“. Meinem Erachten nach, kann man die ESPEWE-Verpackungen der Jahre 1968-1969 durchaus mit Matchbox-Verpackungen aus diesen Jahren vergleichen (siehe Bild).

In den Folgejahren ließ die Qualität der Verpackungen aber teilweise sehr nach. Immerhin: Unter Umweltschutzgedanken betrachtet, kann man der „mangelnden“ Qualität auch Positives abgewinnen, denn die Verpackungen waren sehr umweltfreundlich gestaltet. Ganz zu schweigen vom heutigen Verpackungswahnsinn …

 

 

Verpackungen der 1. Generation

Die (ersten) ESPEWE-Modelle wurden in der Regel in Pappschachteln verkauft. Diese ersten Verpackungen waren einfache, pappgraue Schachteln, die einfach bedruckt waren. Die Beispielfotos zeigen die Originalverpackung (OVP) der Planierraupe KT 50. Die Verpackung enthält nur Beschriftungen.

 

Die nächsten beiden Fotos zeigen die erste OVP des Robur-Reiseomnibusses. Hier handelt es sich um einen Stülpkarton. Dieser war teilweise einfach farbig gestaltet und neben den Beschriftungen auch mit einem Seitenbild des Modells versehen.

 

 

 

 

 

 

 

Aufgrund der in der DDR häufig auftretenden Schwierigkeiten bei der Materialzulieferung bzw. Werkzeuginstandhaltung gab es von Anfang an Behelfsverpackungen. Dieses waren i. d. R. einfache Pappkartons ohne Modellbild, die dann mit den Standartwerten (Firmenname/Sitz) bedruckt und teilweise mit Stempeln der individuellen Inhalte versehen wurden. Immerhin druckte man auch das Wort „Behelfsverpackung“ drauf!

mit Inhaltsstempel

 

 

 

 

 

 

 

Dann kam auch bei den Verpackungen Farbe ins Spiel.

 

Verpackungen der 2. Generation

 

In der Regel war nun ein farbiger Seitenabriß des Modells vorhanden. Auf den Seitenflächen war der Inhalt aufgeführt, der Firmenname und das Firmenlogo waren ebenfalls vorhanden.

 

Auf den Seitenlaschen waren meist die Waren-/Artikel-Nr., eine GHG-Nr. sowie der Preis abgebildet. Anfangs gab es Stülpkartons, Kartons mit nach oben zu öffnendem Deckel und Kartons mit  Seitenlaschen zum öffnen.

 

Die "Verpackungskünstler" zeigten Kreativität. Auf einigen Modellverpackungen wurden auch stilisierte Hintergrund- oder Zusatzbilder gezeigt. Zum Beispiel Figuren oder wie beim Tieflader, das Modell des Kettenschleppers, der sehr gut auf den Tieflader paßt.

 

Diese Verpackungen waren (und sind) durchaus ansprechend. Die Firma ESPEWE probierte verschiedene Varianten aus, eine klare Linie läßt sich rückwirkend hier noch nicht durchgängig erkennen. Aber immerhin, die Schritte der Verpackungsentwicklung führten in eine Richtung.

 

 

 

Verpackungen der 3. Generation

Die ursprünglichen, teilweise sehr unterschiedlich gestalteten Verpackungen wurden nun durch die nächste Generation ersetzt. Diese waren jetzt durchgängig einheitlich gestaltet und für zahlreiche Modelle vorhanden. Kennzeichnend sind perspektivisch gezeichnete Modellbilder auf typischem gelben Hintergrund mit dem Markennamen ESPEWEMODELLE im oberen Bereich des Frontbildes. Auf den (wein-) roten Seitenflächen gab es teilweise Informationstexte zum Modell oder es wurden die (einfachen) Funktionsmöglichkeiten dargestellt.

Die ersten Verpackungen des neuen Stils waren recht groß (100x45x45), wahrscheinlich versuchte man mit möglichst wenig unterschiedlichen Größen auszukommen. In diesen Verpackungen „flogen“ die Modelle aber beim Transport ziemlich hin und her.  

Später passte man die Verpackungsgrößen den Modellen besser an.

Übliche Größen waren: 

60 x 30 x 30 z. B. für Barkasmodelle

80 x 40 x 30 z. B. für Zementtransportanhänger

100 x 40 x 30 z. B. für Schützenpanzer BTR-50P

100 x 45 x 30 z. B. für W 50 mit Universalmontagemast

140 x 40 x 30 z. B. für UNIC-Sattelhinterkipper

200 x 30 x 45 z. B. für UNIC-Containerzug

Ganz unüblich war die große Verpackung der so genannten "Leninlok" (Bild: ESPEWE Leninmodelle ) mit den Maßen:  240 x  100 x  45.  Aber immerhin wurde dieses Sondermodell in einer wieder erkennbaren ESPEWE-Verpackung ausgeliefert.

Auch interessant ist die Verpackung für den Gabelstapler bzw. Multicar. Für diese beiden Modelle wurde nur eine Verpackung benutzt. Auf der einen Frontseite war der Gabelstapler abgebildet, auf der anderen das Multicar. Diese Variante stellt eine Ausnahme dar.

Von bestimmten Modellen gibt es allerdings keine echten Verpackungen im Stil der "3. Generation"  . So wurde der T 55-Brückenleger in einer Art Behelfsverpackung verkauft. Hierzu wurde die Doppelstockbusverpackung (Nr. 39) entsprechend überklebt.

Manchmal ging auch was schief - trotzdem gelangten die Verpackungen in den Handel:

 Hier ist das Druckbild verrutscht.

  

Sammelnummern

Neu auf diesen Verpackungen und in der DDR durchaus nicht sehr üblich waren nun auch Sammelnummern auf der Verpackung. Die Sammelnummer war nur auf den Verpackungen vorhanden, nicht auf den Modellen selbst (wie etwa bei Matchbox). Die Modelle im Maßstab 1:87 erhielten Nummern im Bereich von 11-2 bis 94, bei einigen Modellen wurde für die unterschiedlichen Modellvarianten mit Unternummern gearbeitet. Beispiel „13-5“ für das Barkas B 1000 Kleinlöschfahrzeug KLF TS 8. Unternummern gab es neben den Barkasmodellen, beim Kettenschlepper KS30/KT50, beim G5 sowie auch beim Skodabus, obwohl vom Skodabus nur eine Variante bekannt ist. Hier wäre sehr interessant zu erfahren, welche Variantenplanungen es zu diesem Modell gab! 

Nach langer Suche konnte ich im Februar 2008 eine OVP vom G 5 Kran mit der Sammelnummer 15-3 erwerben. Ein seltenes Stück. Abgebildet ist die Militärausführung (siehe: ESPEWE Teil 1 )Nun konzentriere ich meine Suche auf eine BARKAS-OVP mit der Sammelnummer 13-3. Gab es diese möglicher Weise für den Post-Barkas?

Die Oldtimermodelle (Maßstab 1:50) erhielten Sammelnummern von 520 bis 534, die Sondermodelle (Leninlok, Lenin-Panzerwagen) erhielten die Sammelnummern 100 bzw. 101. 

Allerdings gab es nicht für alle ESPEWE-Modelle neue Verpackungen und leider erhielten auch nicht alle eine Sammelnummer. So wurde für den W50 Pritsche/Ladung (wahrscheinlich) keine Sammelnummer auf der Verpackung angegeben. Der W50 mit Pritsche/Plane hatte wiederum eine Sammel-nummer („57“). 

 

 

Es gab teilweise ESPEWE-Verpackungen mit und ohne Sammelnummer, das Beispielfoto zeigt zwei entsprechende OVP des BTR-50.

 

 

 

 

Die Reihenfolge der Nummern stimmt nicht zwangsläufig mit der Modellentstehung überein und ist nicht lückenlos. Zur Art und Weise der Festlegung der Nummern liegen mir bisher keine Informationen vor.

  

Andere Verpackungsvarianten

Zellophan-Tüten

Neben den beschriebenen Kartonverpackungen gab es auch andere Varianten. Einige Modelle wurden in durchsichtigen Kunststofftüten (Zellophan?) in den Handel gebracht. Derartige Verpackungen gab es auch von anderen Firmen (Kurt Haufe`s Wartburg 311 oder der Trabant 601 vom VEB Modell Konstrukt Leipzig).

Meinem Wissen nach wurden von ESPEWE jedoch nur kleine Modelle, wie Barkas und Gabelstapler , Anhänger für den Traktor Famulus  und Förderband in diesen Tüten in den Handel gebracht. Die Tüten hatten immerhin einen Aufdruck mit der Firmenbezeichnung aber nicht immer einen Beipackzettel.

Wie mir im März 2007 ein Zeitzeuge mitteilte, gab es in den 60-er Jahren verschiedene Roburmodelle (Pritsche/Koffer/Bus) auch als Bausatz in Kunststofftüten.

Auch ESPEWE-Zubehör (Garagen) wurden in Kunststofftüten als Bausatz in den Handel gebracht.

Klarsichtverpackungen

Wesentlich ansprechender waren Klarsichtverpackungen aus Kunststoff. Diese hatten einen undurchsichtigen Kunststoffboden und eine Klarsicht-Kunststoffhaube. Der Firmenname war teilweise im Boden als auch im Deckel eingeprägt, zusätzlich wurden unter der Bodenplatte Zettel mit Informationen zum Modell sowie ein Preisaufkleber angebracht. Diese Klarsichtverpackungen gab es für ausgewählte Einzelmodelle (u.a. für den Roburkastenwagen, Zementsiloanhänger, Skodabus, Sil-Raktentransporter, Straßenwalze).  

Die ESPEWE-Sets wurden grundsätzlich mit diesen Verpackungen in den Handel gebracht. 

Gesichert wurden die Modelle in diesen Verpackungen mit Halte-/Klemmvorrichtungen der Bodenplatte und zum Teil mittels Gummiring. Die Sets hatten entsprechend ausgeschnittene Einlagen aus Schaumstoff.

  

Weitere Entwicklung der Verpackungen

Nach Änderung des Markennamen von ESPEWE in PLASTICART wurden die Verpackungen geringfügig verändert: die Sammelnummer entfiel und der Firmenname im oberen Bereich des Frontbildes wurde natürlich auch ersetzt.

 

 

 

 

Vergleich der ESPEWE-OVP

mit der

PLASICART-OVP.

 

 

 

 

 

Nach Wegfall der Modellproduktion in Annaberg-Buchholz und Übergabe an die Berliner gab es wieder neue Verpackungen. Nun wurden die Modelle in völlig gleichartig und langweilig gestalteten Kartons mit aufgeklebten Modellabbildungen verkauft. Das war eine echte Rück-entwicklung. Auch hier mußte immer wieder auf Behelfsverpackungen zurückgegriffen werden. Dazu wurden die Originalkartons einfach mit Packzetteln überklebt.

 

Verpackungen anderer Firmen

Natürlich wurden – wie bereits erwähnt – auch Modelle anderer Firmen in teilweise sehr ansprechenden Verpackungen in den Handel gebracht.

 

Beispiele sind hier abgebildet:

 Firma „Herr“

 

 

 

 

 

 

Firma „Permot" Variante 1                                    Variante 2

 

 

 

 

 

 

 

 

Firma „mini car“ (vor der Wende)

 

 

 

 

 

                            (nach der Wende) Foto folgt

 

Firma „MAB mobile“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neuster Trend: Inzwischen gibt es Anbieter, die perfekte Kopien von Verpackungen anbieten. Bevor man also viel Geld ausgibt, gilt es zu prüfen, ob man wirklich ein Original oder eine Reproduktion erwirbt bzw. erwerben möchte. Für mich kommen nur Originale in Frage!

 

 

 

 
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Diese Seite wurde erstellt im Monat August 2010